Auguste Marmier

Louis-Auguste Marmier auch Auguste Marmier (* 5. Mai 1841 in Sévaz; † 1. Juni 1894 in Estavayer-le-Lac; heimatberechtigt in Sévaz) war ein Schweizer Jurist, Politiker und Redaktor.

Leben

Familie

Auguste Marmier war der Sohn des Landwirts Nicolas Marmier und von dessen Ehefrau Josepha (geb. Bersier).

Er war verheiratet mit Marie-Rosine, der Tochter des Vermessungskommissars und Landwirts Jean-Dominique Dubey.

1874 zog er nach Estavayer-le-Lac um.[1]

Werdegang

Marmier besuchte das Kollegium St. Michael in Freiburg und war von 1862 bis 1866 als Hauslehrer in Polen tätig.

Er immatrikulierte sich zu einem Studium der Rechtswissenschaften an der Universität Freiburg im Breisgau.

Gemeinsam mit Edouard Bielmann (1847–1907)[2] erwarb er 1871 die Buchdruckerei Marchand sowie die Zeitung Le Confédéré – Journal des radicaux fribourgeois[3], das Publikationsorgan der Freiburger Radikalen[4], und war von 1871 bis 1874 deren Redaktor.

1873 erwarb er das Anwaltspatent und war von 1874 bis zu seinem Tod als Fürsprecher tätig; gleichzeitig war er in dieser Zeit auch Filialdirektor der Kantonalbank in Estavayer-le-Lac.[5]

Politisches Wirken

Marmier setzte 1881 durch, dass der Kanton Freiburg für die Nationalratswahlen in drei Kreise aufgeteilt wurde.

Von 1881 bis 1884 sass er für die Radikalen im Freiburger Grossen Rat sowie, als Nachfolger des verstorbenen Louis de Weck-Reynold, im Nationalrat[6]; berufsbedingt und aus gesundheitlichen Gründen trat er nicht erneut zur Wahl an.[7][8] Trotz der vergleichsweise kurzen Amtszeit war er bis zu seinem Ableben der unbestreitbare Leiter des Freiburger Freisinns und neben Edouard Bielmann der bedeutendste Gegner von Georges Pythons, der ihm 1884 im Nationalrat nachfolgte, konservativem Regime. Er regte im Nationalrat unter anderem eine Reorganisation des Gefängniswesens des Kantons an.[9]

Mitgliedschaften

Marmier gehörte der Freimaurerloge La Régénérée in Freiburg an, die der Schweizer Grossloge Alpina angehörte.

Er war auch der Studentenverbindung der Zofinger beigetreten.

Literatur

  • Louis-Auguste Marmier auf der Website der Bundesversammlung(Eingereichte Vorstösse).

Einzelnachweise

  1. Freiburg. In: Der Bund. Zweites Blatt, 23. Dezember 1897, S. 2, abgerufen am 6. August 2024. 
  2. Alain Meyer (Übers.: Sabine Kraut): Edouard Bielmann. In: Historisches Lexikon der Schweiz. 29. Oktober 2002, abgerufen am 6. Juli 2024.
  3. Avis. In: Le Confédéré. S. 1, abgerufen am 6. August 2024. 
  4. Schweizerische Nachrichten. Freiburg. In: Murtenbieter. 22. Oktober 1871, S. 2, abgerufen am 6. August 2024. 
  5. Protokoll vom 8. September. In: Zeitschrift für schweizerisches Recht (ZSR). Helbing & Lichtenhahn, 1894 (Google Buch [abgerufen am 6. August 2024]). 
  6. Schweiz. Freiburg. In: Neue Zürcher Zeitung. 9. Januar 1881, S. 2, abgerufen am 6. August 2024. 
  7. Eidgenossenschaft. Freiburg. In: Tagblatt der Stadt Biel. 1. Februar 1884, S. 3, abgerufen am 6. August 2024. 
  8. Kantone. Freiburg. In: Neue Zürcher Zeitung. Erstes Blatt, 21. November 1884, S. 1, abgerufen am 6. August 2024. 
  9. Mittheilungen aus den Kantonen. Freiburg. In: Der Bund. 16. Mai 1882, S. 2, abgerufen am 6. August 2024. 
Normdaten (Person): GND: 1054658692 (lobid, OGND, AKS) | VIAF: 309656070 | Wikipedia-Personensuche
Personendaten
NAME Marmier, Auguste
ALTERNATIVNAMEN Marmier, Louis-Auguste (vollständiger Name)
KURZBESCHREIBUNG Schweizer Jurist und Politiker
GEBURTSDATUM 5. Mai 1841
GEBURTSORT Sévaz
STERBEDATUM 1. Juni 1894
STERBEORT Sévaz