Eugenie Bandell

Eugenie Bandell, Japanische Puppen mit Äpfeln, 1915

Louise Eugenie Bandell (* 21. Dezember 1858 in Frankfurt am Main; † 2. April 1918 ebenda) war eine deutsche Malerin, Radiererin und Grafikerin.

Leben

Eugenie wurde in Frankfurt geboren als Tochter des Frankfurter Kaufmanns Heinrich Gottlieb Bandell (1831–1902) und seiner Frau Emilie geb. Schumm (1833–1896). Ihr jüngerer Bruder Max Gustav Bandell starb bereits mit 9½ Jahren (1869–1879).

Sie erhielt ihre künstlerische Ausbildung an der Zeichenakademie in Hanau bei Paul Andorff sowie, ebenfalls in Hanau, an der privaten Malschule von Georg Cornicelius. Nach Abschluss der Ausbildung in Hanau 1895 nahm sie Unterricht in Frankfurt am Main in Radiertechnik bei Bernhard Mannfeld und studierte am Städelschen Kunstinstitut im Privatatelier von Wilhelm Trübner.[1]

Nach zahlreichen erfolgreichen Ausstellungen erhielt sie 1902 ein eigenes Atelier am Städelschen Kunstinstitut, in dem sie bis zu ihrem Tod 1918 arbeitete. Ihre Arbeiten verkaufte sie unter anderem über die Kunsthandlung Ludwig Schames.[2]

Eugenie Bandell war 1913 Gründungsmitglied und Teil des Vorstandes des Frauenkunstverbandes.[3]

Sie ist auf dem Frankfurter Hauptfriedhof im Familiengrab beigesetzt, zusammen mit ihrem Bruder und ihren Eltern.

Grabmal Familie Bandell, Hauptfriedhof Frankfurt am Main

Literatur

  • Bandell, Eugenie L. In: Ulrich Thieme, Felix Becker (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. Begründet von Ulrich Thieme und Felix Becker. Band 2: Antonio da Monza–Bassan. Wilhelm Engelmann, Leipzig 1908, S. 438 (Textarchiv – Internet Archive). 
  • Bandell, Eugenie. In: Hans Vollmer (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler des XX. Jahrhunderts. Band 5: V–Z. Nachträge: A–G. E. A. Seemann, Leipzig 1961, S. 269 (Textarchiv – Internet Archive – Leseprobe). 
  • S. Sumera: Eugenie Bandell (1858–1918), Eine Frankfurter Malerin – das Spätwerk. Magisterarbeit, Universität Frankfurt am Main, 1996, Nr. 99;
  • Frankfurter Malerei seit der Jahrhundertwende. Galerie und Kunstantiquariat Joseph Fach, Frankfurt am Main, 1988, Nr. 6 mit Farbabb. auf dem Titel;
  • Frauen an der Staffelei – Ein vernachlässigtes Kapitel der Frankfurter Kunstgeschichte. Frankfurter Sparkasse von 1822, Frankfurt am Main 1994.
  • Frankfurter Maler IV, Katalog 104, Joseph Fach Galerie und Kunstantiquariat
  • Eugenie Bandell: eine Frankfurter Malerin; Ausstellung im Historischen Museum Frankfurt vom 23. 5. bis 12. 8. 1984 / [Artur Burk]
  • Eugenie Bandell: 2. Kunsttreff, Archiv Frankfurter Künstler, 13. Mai 1993; Alter Senatssaal der J.W. Goethe-Universität

Einzelnachweise

  1. Ausstellung Katalog: Frauen an der Staffelei - Ein vernachlässigtes Kapitel der Frankfurter Kunstgeschichte. Hrsg.: Frankfurter Sparkasse von 1822. Frankfurt am Main 1994. 
  2. Kunsthandlung Ludwig Schames (Hrsg.): Kunstsalon 1917. Frankfurt am Main Mai 2017. 
  3. Staedelmuseum: Digitale Sammlung – Eugenie Bandell. Abgerufen am 17. April 2022. 
Normdaten (Person): GND: 1023026465 (lobid, OGND, AKS) | VIAF: 309581834 | Wikipedia-Personensuche
Personendaten
NAME Bandell, Eugenie
ALTERNATIVNAMEN Bandell, Eugenie Luise; Bandell, Eugenie Louise
KURZBESCHREIBUNG deutsche Malerin, Radiererin und Grafikerin
GEBURTSDATUM 21. Dezember 1858
GEBURTSORT Frankfurt am Main
STERBEDATUM 2. April 1918
STERBEORT Frankfurt am Main