Geistige Verunreinigung

Geistige Verunreinigung

Allgemeine Informationen
Herkunft Bonn, Deutschland
Genre(s) Deutschpunk
Gründung 1981
Aktuelle Besetzung
Gesang
Rainer Kaufmann
Rhythmusgitarre
Jörg "Joschko" Kaufmann
Schlagzeug
Wolfgang Waldner
Sologitarre
Stefan Janzik
Bass
Ulrich Schmidt

Geistige Verunreinigung war eine Deutschpunk-Band aus Bonn.

Geschichte

Geistige Verunreinigung wurde 1981 von den Brüdern Rainer (Gesang) und Jörg Kaufmann (Rhythmusgitarre) gegründet. Nach der Veröffentlichung einiger vom britischen Oi!-Punk beeinflussten Demo-Tapes wandte sich die Band dem politischen Deutsch-Punk zu und steuerte 1988 das Lied Schwarzer Block zu dem Sampler Beethovens Rache bei. Zum zehnten Bandjubiläum erschien 1991 die selbstproduzierte Debüt-LP Blitzgulasch, gefolgt von Beiträgen zu diversen Sampler-Reihen, darunter u. a. „Schlachtrufe BRD“, „Partisanen“, „Gegen Nazis“ und „Alptraummelodie“.

1993 wurde Geistige Verunreinigung von dem damals innerhalb der Szene umstrittenen „Kommerz-Label“ A.M. Music[1] unter Vertrag genommen, worauf die Veröffentlichungen der Single Moskau (eine Coverversion des gleichnamigen Hits von Dschinghis Khan) und des zweiten Albums Plenare Insassen folgten. Das Album erreichte vierstellige Verkaufszahlen und bescherte der Band weitere Popularität und überregionale Aufmerksamkeit. Das nächste und letzte Album Steinschlag erschien 1996.[2] Das vorerst letzte Konzerte der Band fand 1998 im Kult41 in Bonn statt.

Sonstiges

  • Wolfgang Waldner half 1991 bei der befreundeten Band Canal Terror bei deren Reunion-Konzert am Schlagzeug aus.[3] Die Aufnahmen wurden im Folgejahr unter dem Titel Canal Terror – Live in Bonn auf Video und LP veröffentlicht.
  • Bei der Bundestagswahl 1998 kandidierte Sänger Rainer Kaufmann für die Anarchistische Pogo-Partei Deutschlands (APPD) als Spitzenkandidat in Nordrhein-Westfalen.[4][5]
  • Wolfgang Waldner und Stefan Janzik spielen seit 2003 gemeinsam bei Dr. Ranzik.[6] Seit 2012 gehört Janzik der Band Cynthia Nickschas & Friends an.[7]

Diskografie

  • 1982: Polit Pogo (Demotape)[8]
  • 1991: Blitzgulasch (LP)
  • 1993: Moskau (Single)
  • 1994: Plenare Insassen (LP)
  • 1996: Splitsingle mit Rückkopplung
  • 1996: Steinschlag (LP)

Darüber hinaus sind Geistige Verunreinigung auf mehreren zeitgenössischen, deutschen Punk-Samplern vertreten.[9] Dabei handelt es sich überwiegend um Lieder, die auch auf einer der drei LPs erschienen sind. Exklusive Aufnahmen sind Antifa marschiert (auf Gegen Nazis, 1992)[10] sowie Choose Too (auf Vitaminepillen III, 1994)[11].

  • Offizielle Website
  • Geistige Verunreinigung bei Musik-Sammler.de

Einzelnachweise

  1. Mülleimer Records – indiepedia.de. Abgerufen am 18. Juni 2019. 
  2. Wer sind Geistige Verunreinigung... Abgerufen am 18. Juni 2019. 
  3. Canalterror* – Live In Bonn. Abgerufen am 18. Juni 2019. 
  4. Der Landeswahlleiter des Landes Nordrhein-Westfalen (Hrsg.): Bundestagswahl 1998. Bewerberverzeichnis Nordrhein-Westfalen. Düsseldorf September 1998, DNB 1010718061, S. 54 (e-pflicht.ub.uni-duesseldorf.de [PDF; 2,5 MB] in den E-Pflichtsammlungen der Universitäts- und Landesbibliothek Düsseldorf). 
  5. Interview mit Rainer Kaufmann. In: Revolution Inside (Hrsg.): Revolution Inside Tape-Show Nr. 10. Bonn 1998. 
  6. Krankheitsgeschichte von Dr. Ranzik, dem Arzt Deines Vertrauens. Abgerufen am 18. Juni 2019. 
  7. Stefan „Doc“ Janzik. In: Webseite von Cynthia Nikschas & Friends. Abgerufen am 20. Juni 2019. 
  8. Geistige Verunreinigung - Polit Pogo. In: tapeattack.blogspot.com. Abgerufen am 11. Juli 2019. 
  9. Geistige Verunreinigung - Discographie. Abgerufen am 18. Juni 2019. 
  10. Gegen Nazis bei Discogs
  11. Vitaminepillen III bei Discogs