Der 91. Giro d’Italia fand vom 10. Mai bis zum 1. Juni 2008 statt. Das Radrennen wurde in 21 Etappen mit einer Gesamtlänge von 3398,3 km ausgetragen.
Inhaltsverzeichnis
1Streckenführung
2Streichung aus der UCI ProTour
3Teilnehmerfeld
3.1Eingeladene Teams
3.2Klassementfahrer
3.3Die Sprinter
3.4Alle Teams und Fahrer
4Etappen
5Rennverlauf
6Doping
7Trikots im Tourverlauf
8Aufgaben
9Weblinks
10Einzelnachweise
Streckenführung
Die dreiwöchige Rundfahrt begann in Palermo auf der Insel Sizilien, wo ein Mannschaftszeitfahren stattfand. Danach folgten zwei weitere Etappen auf der Insel. Zuletzt startete der Giro im Jahr 1986 in Palermo. Es gab vier Zeitfahren (zwei Einzelzeitfahren, ein Mannschaftszeitfahren und ein Bergzeitfahren), außerdem gab es vier Bergankünfte. Die Rundfahrt endete traditionell in Mailand.[1]
Heftige Kritik an der Streckenführung und Organisation wurde am Rande des Bergzeitfahrens (16. Etappe) von Jens Voigt geübt: Den Radfahrern sei es nicht möglich gewesen vom Zielpunkt des Bergzeitfahrens ins Tal zu fahren, die Transfers zwischen den Etappen seien zu lang und es werde nicht durchgegriffen, wenn sich Fahrer von den Begleitfahrzeugen ziehen ließen.[2] Weitere Kritik kam von Seiten des Teamchefs des Team Gerolsteiners, Hans-Michael Holczer, der die Schwierigkeit des Parcours bemängelte.[3]
Streichung aus der UCI ProTour
Der Ausrichter des Giros, RCS Sports, war einer von drei Rennorganisatoren, die im Konflikt mit dem UCI standen. Seit Gründung der UCI ProTour im Jahre 2005 war der Giro fester Bestandteil, ebenso wie die von RCS Sports ausgetragenen Klassiker Mailand–San Remo und Lombardei-Rundfahrt sowie das EtappenrennenTirreno–Adriatico. 2008 strich RCS Sports diese Rennen aus dem Kalender der UCI ProTour 2008. Der Giro bildete mit fünf weiteren Rennen den „historischen Kalender“. Darauf einigten sich die UCI und die Organisatoren. Daher gibt es im Giro dÍtalia 2008 keine Punkte für die UCI ProTour 2008.
Teilnehmerfeld
Eingeladene Teams
Es wurden 16 UCI ProTeams und 6 Professional Continental Teams zum Giro d’Italia 2008 eingeladen. Die beiden französischen ProTeams Bouygues Télécom und Crédit Agricole und das italienische Professional Continental Team Acqua & Sapone-Caffè Mokambo (im Vorjahr mit zwei Etappensiegen durch Stefano Garzelli) erhielten keine Einladung. Erst nachträglich eingeladen wurden Team High Road und Astana.
Neben dem Vorjahressieger Danilo Di Luca (L.P.R.) waren zwei weitere ehemalige Girogewinner am Start: Di Lucas Teamkollege Paolo Savoldelli (2002 und 2005) und der Kapitän von Diquigiovanni-Androni Gilberto Simoni (2001 und 2003). Alle drei Fahrer starten für ein Professional Continental Team. Das erst später eingeladene Team Astana nominierte gleich drei starke Etappenfahrer: Alberto Contador, Levi Leipheimer und Andreas Klöden. Der zweifache Vuelta-Gewinner Denis Menchov von Rabobank bestreitet seinen ersten Giro.
Zum erweiterten Favoritenkreis gehörten José Rujano (Dritter 2005), Vladimir Karpets – beide Caisse d’Epargne. Der junge Italiener Riccardo Riccò (24 Jahre, Vorjahressechster) setzt auf die Unterstützung vom Gewinner des Maglia Verde (Bergwertung) 2007 Leonardo Piepoli. Auch ist der beste Kletterer der Tour de France 2007, Mauricio Soler (Barloworld) am Start.
Am Start waren 197 Fahrer, darunter 53 Italiener. Der jüngste Teilnehmer war der belgische Kevin Seeldrayers von Quick·Step (21 Jahre), der Älteste war Fabio Baldato (39 Jahre) von Lampre.
*Die Etappe wurde nach Fahrer-Protesten von 265 km um 33 km verkürzt.[6]
Rennverlauf
Der Sieger der Tour de France 2007 Alberto Contador vom Team Astana, bewältigte den Giro d’Italia 2008 am schnellsten mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 38,044 km/h. Zweiter wurde Riccardo Riccò (Saunier Duval-Scott), mit 1:57 Minuten Rückstand. Den dritten Rang belegte Marzio Bruseghin mit nur zwei Sekunden Vorsprung vor Franco Pellizotti.
Grundlage für Contadors Erfolg waren seine guten Ergebnisse im Zeitfahren. Im Kampf gegen die Uhr belegte er den zweiten Rang in Urbino (10. Etappe), Platz vier auf dem Kronplatz (16. Etappe) und auf der letzten Etappe, dem Einzelzeitfahren nach Mailand, konnte er den winzigen Vorsprung von vier Sekunden deutlich auf fast zwei Minuten ausbauen.
Doping
Am 9. Mai 2008, einen Tag vor Beginn des Giro d’Italia, wurde bekannt, dass Maximiliano Richeze beim Circuit de la Sarthe positiv auf anabole Steroide getestet wurde, woraufhin er vom Giro ausgeschlossen wurde. Sein Team CSF Group-Navigare bestreitet die Rundfahrt in der Folge mit nur acht Fahrern.[5]
Am 21. Mai 2008 wurde Andrea Moletta von seinem Rennstall, dem Team Gerolsteiner, aus dem Giro genommen, da der Vater des Rennfahrers im Rahmen einer Dopingaktion von der in Italien für Doping zuständigen Guardia di Finanza kontrolliert und vernommen wurde.[7]
Wie am 29. Mai 2008 bekannt wurde, nahm das Team Milram seinen Fahrer Igor Astarloa nach der zweiten Etappe nicht aufgrund von Fieber und Magenproblemen aus dem Rennen, sondern aufgrund eines Dopingverdachts. Das mutmaßliche Doping wurde aber nicht während des Giro d’Italia begangen.[8]
Trikots im Tourverlauf
Beim Giro d’Italia gibt es zahlreiche Wertungen. Als Kennzeichnung des jeweils Führenden wurden für vier Wertungen Sonder-Trikots zugelassen. Die Tabelle zeigt den Träger des jeweiligen Trikots während der einzelnen Etappe bzw. den Führenden der jeweiligen Gesamtwertung am Abend des Vortags an.