Lucius Calpurnius Bestia (Konsul)

Lucius Calpurnius Bestia (auch: Piso Bestia) war ein römischer Politiker des späten 2. Jahrhunderts v. Chr.

Erstmals ins politische Rampenlicht trat Bestia 121 v. Chr., als er sich auf die Seite des Adels gegen Gaius Sempronius Gracchus stellte. 111 v. Chr. wurde er zum Konsul gewählt und fungierte während seiner Amtszeit als Feldherr im Jugurthinischen Krieg. Dieser endete allerdings recht bald zu günstigen Konditionen für die römischen Gegner, da Bestia sich vom Feind kaufen ließ. Daraufhin ordnete Gaius Mamilius ein rechtliches Verfahren gegen ihn an, in dessen Zuge er vermutlich mit einigen weiteren Aristokraten verbannt wurde.

Im Jahr 90 v. Chr. wird erneut ein Bestia erwähnt, der, nachdem er in Italien Aufstände anzetteln wollte, ins Exil floh, um Repressalien gegen sich zu vermeiden. Ob dieser jedoch mit dem Konsul identisch ist, ist nicht klar.

Sowohl Sallust als auch Cicero fanden später lobende Worte für ihn, da er ihrer Meinung nach eine hohe Qualifikation im politischen Bereich aufwies. Sie bemängelten jedoch seine Käuflichkeit, die seiner Moral schadete.

Literatur

  • Iris Hofmann-Löbl: Die Calpurnii. Politisches Wirken und familiäre Kontinuität (= Europäische Hochschulschriften. Reihe 3: Geschichte und ihre Hilfswissenschaften. 705). Peter Lang, Frankfurt am Main u. a. 1996, ISBN 3-631-49668-0, S. 91–99 (zugleich: Gießen, Universität, phil. Dissertation, 1994).
  • Friedrich Münzer: Calpurnius 23. In: Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft (RE). Band III,1, Stuttgart 1897, Sp. 1366 f.
  • Kurze Biographie
Personendaten
NAME Calpurnius Bestia, Lucius
ALTERNATIVNAMEN Bestia, Lucius Calpurnius
KURZBESCHREIBUNG römischer Politiker
GEBURTSDATUM vor 121 v. Chr.
STERBEDATUM nach 112 v. Chr.