Ludwig Scheu

Ulmer Münster: Chortürme

Ludwig Scheu (* 1. August 1830 in Künzelsau; † 7. November 1880 in Ulm) war ein deutscher Architekt und von 1871 bis zu seinem Tod Münsterbaumeister am Ulmer Münster.

Leben und Schaffen

Nach Ausbildung als Steinhauer folgte eine technische Ausbildung an der Baugewerkeschule Stuttgart bei Joseph von Egle. Scheu wirkte anschließend dort selbst als Lehrer. 1871 wurde Scheu erst kommissarisch, ab 1873 endgültig Leiter der Münsterbauhütte Ulm. Während der Amtszeit von Scheu erfolgten insbesondere die Fertigstellung der beiden letzten Strebebögen, Arbeiten an der Galerie des Chorumgangs und die Errichtung der beiden Chortürme des Ulmer Münsters. Da für letztere keine historischen Vorbilder existierten, entwarf Scheu die neogotischen Baupläne in Anlehnung an den Regensburger Dom.[1] Ludwig Scheu war außerdem an der Sammlungseinrichtung des Gewerbemuseums, eines Vorläufers des Ulmer Museums, beteiligt.

Einem Ruf der Stadt Bern zur Vollendung des dortigen Münsters konnte Scheu wegen Erkrankung und frühen Tods nicht mehr folgen. Sein Nachfolger als Ulmer Münsterbaumeister wurde August Beyer.

Literatur

  • Theodor Prüfer: Archiv für kirchliche Baukunst und Kirchenschmuck. 4. Jhg., Berlin, 1880. Nekrolog, S. 92/93.
  • Frank Raberg: Biografisches Lexikon für Ulm und Neu-Ulm 1802–2009. Süddeutsche Verlagsgesellschaft im Jan Thorbecke Verlag, Ostfildern 2010, ISBN 978-3-7995-8040-3, S. 362. 
  • Baumeister im 19. Jahrhundert auf den Seiten des Münsterbauamts Ulm
  • Baugeschichte auf den Seiten des Münsterbauamts Ulm
  • Angaben des Ulmer Stadtarchivs (mit Porträt)
  • Eintrag leo-bw

Einzelnachweise

  1. Ein neues Gerüst kündigt das nächste Großprojekt am Münster an, Südwest Presse Ulm, 25. Februar 2020
Normdaten (Person): GND: 1012301176 (lobid, OGND, AKS) | VIAF: 171215985 | Wikipedia-Personensuche
Personendaten
NAME Scheu, Ludwig
KURZBESCHREIBUNG deutscher Architekt und Münsterbaumeister in Ulm
GEBURTSDATUM 1. August 1830
GEBURTSORT Künzelsau
STERBEDATUM 7. November 1880
STERBEORT Ulm