Mittlere Ebrach

Mittlere Ebrach
Mittlere Ebrach

Mittlere Ebrach

Daten
Gewässerkennzahl DE: 242942
Lage Steigerwald

Deutschland

  • Bayern
    • Landkreis Bamberg
      • Markt Ebrach
      • Markt Burgwindheim
      • Markt Burgebrach
Flusssystem Rhein
Abfluss über Rauhe Ebrach → Regnitz → Main → Rhein → Nordsee
Quelle im Steigerwald südwestlich von Ebrach-Kleingressingen
49° 49′ 11″ N, 10° 27′ 20″ O49.81972222222210.455555555556438
Quellhöhe ca. 438 m ü. NHN[1]
Mündung bei Burgebrach-Grasmannsdorf in die Rauhe Ebrach49.83283333333310.765416666667261Koordinaten: 49° 49′ 58″ N, 10° 45′ 56″ O
49° 49′ 58″ N, 10° 45′ 56″ O49.83283333333310.765416666667261
Mündungshöhe 261 m ü. NHN[1]
Höhenunterschied ca. 177 m
Sohlgefälle ca. 6 ‰
Länge 29,7 km[2]
Einzugsgebiet 133,95 km²[2]
Gemeinden Ebrach, Burgwindheim, Burgebrach

Die Mittlere Ebrach (auch Mittelebrach genannt) ist ein etwa 30 km langer, rechter und südwestlicher Zufluss der Rauhen Ebrach in Franken. Sie fließt ausschließlich durch den Landkreis Bamberg und durchquert dabei die Naturräume Steigerwald, Aischgrund und das nördliche Mittelfränkische Becken. Die Mittlere Ebrach entspringt in der Gemeinde Ebrach und verläuft zunächst in nordöstlicher Richtung. Anschließend fließt sie straff in Richtung Osten mit einer leichten südlichen Tendenz. Auf ihrem Weg durchquert sie die Gemeinden Ebrach, Burgwindheim und Burgebrach. Bei Grasmannsdorf mündet die Mittlere Ebrach schließlich in die Rauhe Ebrach.

Geographie

Verlauf

Quelle

Die Mittlere Ebrach entspringt am Nordhang des Kreuzbergs im Naturpark Steigerwald, etwa 500 Meter nördlich des Ortsteils Hof der Gemeinde Ebrach im Landkreis Bamberg. Ihre Quelle liegt auf etwa 438 m ü. NHN und befindet sich nur etwa 1 km Luftlinie von der Quelle der Reichen Ebrach entfernt, deren Lauf auf der Südseite desselben Berges beginnt. Die Quelle der Mittleren Ebrach ist beschildert und markiert den Beginn des Flusses.

Oberlauf

Nach der Quelle der Mittleren Ebrach am Nordhang des Kreuzbergs beginnt der Oberlauf des Flusses. Der Oberlauf verläuft zunächst in nordöstlicher Richtung und streift westlich das Schutzgebiet Naturwald Wildenberg. Östlich des Flusses erhebt sich der 455 Meter hohe Wildenberg. Aus dem Altengrund mündet von Westen der erste kleine Zufluss in die Mittlere Ebrach ein. Der Fluss setzt seinen Weg in nordöstlicher Richtung fort und erreicht kurze Zeit später den Ort Kleingressingen, einen Ortsteil der Gemeinde Ebrach. Nach dem Ort Kleingressingen setzt die Mittlere Ebrach ihren Verlauf in nordöstlicher Richtung fort und verliert dabei kontinuierlich an Höhenmetern.

Anschließend wird das Naturschutzgebiet Weihergrund bei Ebrach erreicht. Kernstücke dieses Gebiets sind drei sehr naturnahe Teiche mit reichlichem Röhrichtbestand sowie eine über fünf Hektar große, zusammenhängende Feuchtgebietsfläche, die Schilf, Seggen und Hochstauden umfasst. Schmale Feuchtgebietsstreifen, kleine Bachauwaldreste und ein dichter Gehölzsaum begleiten die Mittlere Ebrach entlang ihres Laufs im Naturschutzgebiet. Im Naturschutzgebiet mündet aus dem Westen der Sandwiesenbach in die Mittlere Ebrach. Weiter nördlich, ebenfalls im Naturschutzgebiet, kommt aus dem Westen ein namenloser Zufluss hinzu. Im nördlichen Teil des Naturschutzgebiets stößt zudem ein weiterer namenloser Zufluss aus dem Osten hinzu, der in Großgressingen entspringt.

Nach dem Verlassen des Naturschutzgebiets Weihergrund erreicht die Mittlere Ebrach den Kernort der Gemeinde Ebrach. Ab hier verlagert sich der Flusslauf der Mittleren Ebrach stramm nach Osten. Von links mündet der Handthaler Graben in den Fluss, dessen Quellgebiet im Ebracher Forst liegt. In Ebrach durchquert die Mittlere Ebrach das Gebiet des Klosters Ebrach. Nach dem Verlassen des Ortes Ebrach ändert sich der Verlauf der Mittleren Ebrach leicht nach Süden. Das Gewässer verläuft anschließend südlich an der Unteren Mühle vorbei, die zur Gemeinde Ebrach gehört.

Mittellauf

Auf der linken Seite des Flusses liegen die Berge Mühlrangen (424 Meter hoch) und der Schmerber Berg (425 Meter hoch). Ebenfalls auf der linken Seite befinden sich das Schutzgebiet Naturwald Webera sowie das Tanklager Ebrach. Zwischen Ebrach und Eberau münden von rechts zwei namenlose Zuflüsse in die Mittlere Ebrach. Weiter südlich wird der Ort Ebrau erreicht, der südlich des Flusses liegt. In Ebrau stößt von links der Schmerber Graben zur Mittleren Ebrach hinzu. Nach Eberau mündet von rechts der Entenbach, ein bedeutender Zufluss, in die Mittlere Ebrach. Zusätzlich kommt von links ein namenloser Zufluss hinzu. Der Fluss verläuft nun nahezu parallel zur Bundesstraße 22 (auch Straße der Residenzen genannt), die zwei großflächige Waldflächen des Nordsteigerwaldes trennt.

Das Gewässer, das weiterhin parallel zur Bundesstraße 22 verläuft, ändert seinen Verlauf allmählich und bewegt sich nun stetig in Richtung Südosten. Bald darauf mündet von links der Bach aus dem Schmiedsgrund in die Mittlere Ebrach. Von rechts kommen aus dem Winkelhofer Forst, der südlich des Flusses liegt, zwei kleinere namenlose Bäche hinzu. Kurz darauf stößt von links der Dachsgraben, ein weiterer wichtiger Zufluss, zur Mittleren Ebrach hinzu. Nach dem Dachsgraben mündet von links ein weiterer Graben, der seinen Ursprung in der Hirschbrunnenquelle hat, in die Mittlere Ebrach. Der Fluss durchläuft anschließend einen naturnahen Zustand, indem er sich in sanften Schleifen durch die Landschaft schlängelt. Der Flussverlauf bleibt weiterhin parallel zur Bundesstraße 22 und bewegt sich in östlicher Richtung.

Bald darauf erreicht die Mittlere Ebrach den Ort Untersteinach, den sie nördlich passiert. Nördlich des Ortes Untersteinach teilt sich die Mittlere Ebrach in zwei Stränge auf. Einer dieser Stränge fließt zur Mendenmühle, während der andere weiterhin als Mittlere Ebrach verläuft. Im Ort Untersteinach unterquert der Fluss die Staatsstraße BA 44. Östlich des Ortes mündet der Steinachbach, der wichtigste und längste Zufluss der Mittleren Ebrach, in den Fluss ein. Kurz darauf erreicht die Mittlere Ebrach die Mendenmühle, die zur Gemeinde Burgwindheim gehört. Nach der Mendenmühle vereinigen sich die beiden Stränge wieder zu einem einzigen Flusslauf.

Unterlauf

Anschließend mündet von links der Rambach, der seinen Ursprung im Koppenwinder Forst hat, in die Mittlere Ebrach. Daraufhin erreicht das Gewässer den Ort Burgwindheim, den es durchquert. Im Ort unterquert die Mittlere Ebrach außerdem die Bundesstraße 22. Östlich von Burgwindheim mündet von rechts der Schrappachsbach, ein längerer Zufluss, in die Mittlere Ebrach. Der Fluss setzt seinen Weg in südöstlicher Richtung fort und erreicht kurze Zeit später den Ortsteil von Burgwindheim, den er südlich passiert. Östlich des Ortes mündet von rechts ein namenloser Bach in den Fluss, dessen Quellgebiet im Burgwindheimer Forst liegt. Anschließend schlängelt sich die Mittlere Ebrach in Richtung des Burgwindheimer Ortsteils Kötsch. In Kötsch mündet von rechts ein weiterer namenloser Bach in die Mittlere Ebrach.

Östlich von Kötsch überschreitet die Mittlere Ebrach die Grenze zwischen den Gemeinden Burgwindheim und Burgebrach und erreicht anschließend den Ortsteil Mönchherrnsdorf von Burgebrach. Im Ortsgebiet mündet von links der Geiselbach, der seine Quelle in den Tiefen des Staatsforstes Lindach hat, in die Mittlere Ebrach. Daraufhin schlängelt sich der Fluss weiter in südöstlicher Richtung und passiert den Ort Wolfsbach südlich. Kurz nachdem die Mittlere Ebrach Wolfsbach passiert hat, erreicht der Fluss den Ort Mönchsambach, der auf etwa 275 Metern Höhe liegt. Im Ort mündet von rechts der Büchelbach in die Mittlere Ebrach. Anschließend fließt der Fluss durch die drei Ortsteile von Burgebrach: Manndorf und Krumbach, die nördlich des Gewässers liegen, sowie Dürrhof, der südlich des Flusses liegt.

Daraufhin mündet von links der Mörderbrunnenbach, auch Krumbach genannt, in die Mittlere Ebrach, die weiterhin in östlicher Richtung fließt. Anschließend erreicht das Gewässer den Ort Volkmannsdorf, den es südlich passiert. Der Fluss verläuft weiterhin südlich und passiert die Orte Klemmenhof und Schatzenhof. Nördlich des Gewässers erhebt sich der 291 Meter hohe Lerchenberg. Östlich von Schatzenhof teilt sich die Mittlere Ebrach in zwei Stränge. Der nördliche Strang, der Mühlbach genannt wird, und der südliche Strang, der weiterhin als Mittlere Ebrach bezeichnet wird, fließen beide in östlicher Richtung. Kurz vor Burgebrach mündet von links der Lochgraben in das Gewässer. In Burgebrach vereinigen sich die beiden Stränge wieder.

Mündung

Östlich von Burgebrach mündet von rechts der Försdorfer Bächla, ein letzter Zufluss, in die Mittlere Ebrach, die sich nun in ihren letzten Flusskilometern befindet. Der Fluss schlängelt sich weiter in östlicher Richtung und mündet nach insgesamt 29,7 Kilometern von rechts und etwa 177 Höhenmeter unterhalb ihrer Quelle in die Rauhe Ebrach. Die Mittlere Ebrach hat somit ein mittleres Sohlgefälle von etwa 6 ‰.

Einzugsgebiet

Das 133,95 km² große Einzugsgebiet der Mittleren Ebrach wird durch sie über die Rauhe Ebrach, die Regnitz, den Main und den Rhein zur Nordsee entwässert.

Es grenzt

  • im Süden an das Einzugsgebiet der Reichen Ebrach, die in die Regnitz mündet;
  • im Westen an das der Schwarzach, die in den Main mündet;
  • im Nordwesten an das der Volkach, die in den Main mündet
  • im Norden an das Einzugsgebiet der Rauhen Ebrach, die in die Regnitz mündet. Das Einzugsgebiet ist in den höheren Randbereichen bewaldet und in den Tälern wechseln landwirtschaftliche Nutzflächen mit Siedlungen ab. Die höchste Erhebung ist der Katzenberg mit einer Höhe von 475 m ü. NHN im Südwesten des Einzugsgebiets

Zuflüsse

  • Sandwiesenbach (links), Ebrach-Kleingressingen, 363 m ü. NHN
  • Handthalergraben (links), Ebrach, 331 m ü. NHN
  • Harbach (links), Ebrach, 328 m ü. NHN
  • Schmerber Graben (links), Ebrach-Eberau, 313 m ü. NHN
  • Entenbach (rechts), Ebrach-Eberau, 311 m ü. NHN
  • Dachsgraben (links), 303 m ü. NHN
  • Steinachbach, am Unterlauf Steinachsbach (rechts), Burgwindheim-Untersteinach, 292 m ü. NHN
  • Rambach (links), Burgwindheim, 289 m ü. NHN
  • Schrappachsbach (rechts), Burgwindheim, 284 m ü. NN
  • Geiselbach (links), Burgebrach-Mönchherrnsdorf, 276 m ü. NHN
  • Büchelbach (rechts), Burgebrach-Mönchsambach, 273 m ü. NHN
  • Wolfsbach (links), Burgebrach-Wolfsbach, 273 m ü. NHN
  • Dippach (rechts), Burgebrach-Dürrhof, 270 m ü. NHN
  • Mördersbrunnebach (Krumbach) (links), Burgebrach-Krumbach, 270 m ü. NHN
  • Lechgraben (links), Burgebrach, 265 m ü. NHN
  • Försdorfer Bächla (rechts), Burgebrach, 262 m ü. NHN

Orte am Lauf

Orte am Lauf mit ihren Zugehörigkeiten. Nur die Namen tiefster Schachtelungsstufe bezeichnen Siedlungsanrainer.

Landkreis Bamberg

  • Markt Ebrach
    • Kleingressingen (Dorf, fast nur links)
    • Ebrach (Hauptort, überwiegend links)
    • Eberau (Siedlung, rechts)
  • Markt Burgwindheim
    • Untersteinach (Dorf, rechts)
    • Mendenmühle (Einöde, links)
    • Burgwindheim (Hauptort, überwiegend links)
    • Kappel (Dorf, links)
    • Kötsch (Dorf, links)
  • Markt Burgebrach
    • Mönchsherrendorf (Pfarrdorf, links)
    • Mönchsambach (Dorf, rechts)
    • Manndorf (Weiler, links)
    • Dürrhof (Dorf, rechts)
    • Krumbach (Weiler, links)
    • Vollmannsdorf (Weiler, links)
    • Klemmenhof (Weiler, rechts)
    • Schatzenhof (Weiler, rechts)
    • Burgebrach (Hauptort, überwiegend rechts)

Flora und Fauna

Das Gewässer gilt als fischreich. Es kommen sämtliche wichtige mitteleuropäische Fischarten wie Aal, Bachforelle, Barsch, Hecht, Karpfen, Regenbogenforelle, Rotauge, Schleie und Zander vor.[3]

Siehe auch

Commons: Mittlere Ebrach – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Der Bach zieht um. Die Mittlere Ebrach bekommt ein neues Bett Fränkischer Tag

Einzelnachweise

  1. a b BayernAtlas der Bayerischen Staatsregierung (Hinweise)
  2. a b Verzeichnis der Bach- und Flussgebiete in Bayern – Flussgebiet Main, Seite 59 des Bayerischen Landesamtes für Umwelt, Stand 2016 (PDF; 3,3 MB)
  3. Angeln an der Mittelebrach bei Ebrach - Monsterfisch. Abgerufen am 30. Dezember 2019.