Thiothionylfluorid

Strukturformel
Strukturformel von Thiothionylfluorid
Allgemeines
Name Thiothionylfluorid
Andere Namen

Dischwefeldifluorid

Summenformel F2S2
Kurzbeschreibung

farbloses Gas[1]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 16860-99-4
PubChem 145375
Wikidata Q15632803
Eigenschaften
Molare Masse 102,12 g·mol−1
Aggregatzustand

gasförmig[1]

Schmelzpunkt

−164,6 °C[2]

Siedepunkt

−10,6 °C[2]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung
keine Einstufung verfügbar[3]
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet.
Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen (0 °C, 1000 hPa).

Thiothionylfluorid ist eine chemische Verbindung zwischen Fluor und Schwefel und isomer zu Difluordisulfan.

Gewinnung und Darstellung

Thiothionylfluorid kann durch Reaktion von Dischwefeldichlorid mit Kaliumfluorid bei etwa 150 °C oder Quecksilber(II)-fluorid bei 20 °C gewonnen werden.[2][1]

S 2 C l 2 + 2   K F S S F 2 + 2   K C l {\displaystyle \mathrm {S_{2}Cl_{2}+2\ KF\longrightarrow SSF_{2}+2\ KCl} }

Ebenfalls möglich ist die Darstellung durch Reaktion von Stickstofftrifluorid mit Schwefel.[2]

N F 3 + 3   S S 2 F 2 + N S F {\displaystyle \mathrm {NF_{3}+3\ S\longrightarrow S_{2}F_{2}+NSF} }

Es entsteht auch aus Difluordisulfan bei dessen Kontakt mit Alkalifluoriden.[4]

Eigenschaften

Thiothionylfluorid ist ein farbloses Gas.[1] Es wandelt sich bei höheren Temperaturen und Drücken in Schwefeltetrafluorid und Schwefel um.[2]

2   S 2 F 2   S F 4 + 3   S {\displaystyle \mathrm {2\ S_{2}F_{2}\ \longrightarrow SF_{4}+3\ S} }

Mit Fluorwasserstoff setzt es sich zu Schwefeltetrafluorid und Schwefelwasserstoff um.[5]

S S F 2 + 2   H F   S F 4 + H 2 S {\displaystyle \mathrm {SSF_{2}+2\ HF\ \longrightarrow SF_{4}+H_{2}S} }

Einzelnachweise

  1. a b c d A. F. Holleman, E. Wiberg, N. Wiberg: Lehrbuch der Anorganischen Chemie. 101. Auflage. Walter de Gruyter, Berlin 1995, ISBN 3-11-012641-9, S. 379.
  2. a b c d e Georg Brauer (Hrsg.), unter Mitarbeit von Marianne Baudler u. a.: Handbuch der Präparativen Anorganischen Chemie. 3., umgearbeitete Auflage. Band I, Ferdinand Enke, Stuttgart 1975, ISBN 3-432-02328-6, S. 182.
  3. Dieser Stoff wurde in Bezug auf seine Gefährlichkeit entweder noch nicht eingestuft oder eine verlässliche und zitierfähige Quelle hierzu wurde noch nicht gefunden.
  4. Ralf Steudel: Chemie der Nichtmetalle: Von Struktur und Bindung zur Anwendung. Walter de Gruyter, 2008, ISBN 3-11-021128-9, S. 475 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche). 
  5. Lothar Kolditz: Anorganische Chemie, Deutscher Verlag der Wissenschaften, Berlin 1983, S. 468.