Unteres Schloss Arnstorf

Das Untere Schloss Arnstorf liegt im niederbayerischen Markt Arnstorf im Landkreis Rottal-Inn von Bayern am Nordende des Marktplatzes (Marktplatz 1). Es ist unter der Aktennummer D-2-77-111-15 ein denkmalgeschütztes Baudenkmal in Arnstorf. Die Anlage wird ferner als Bodendenkmal unter der Aktennummer D-2-7442-0128 mit der Beschreibung „untertägige frühneuzeitliche Befunde und Funde im Bereich des Unteren Schlosses von Arnstorf“ geführt.

Geschichte

In der Beschreibung des Landgerichtes Eggenfelden sind die Closen zu Gern und die Closen zu Arnstorf immer deutlich unterschieden worden. 1642 erscheint aber ein Christoph Heinrich Freiherr von Closen zu Arnstorf im unteren Schloss als Besitzer und Inhaber der Hofmarken Arnstorf und Jägerndorf sowie des Sitzes Hainberg. Da zugleich ein anderer Hans Georg von Closen zu Gern in Arnstorf auftaucht, muss die Teilung in ein oberes und ein unteres Schloss in diese Zeit fallen.

Die Hofmark Arnstorf gehörte zwar den Closens, da aber der Markt den Gerichten Eggenfelden, Reichenberg und Landau zugehörte, ergaben sich immer wieder Probleme wegen der gerichtlichen Zuständigkeit im Falle der Extradierung von Malefikanten. Im Zuge der Einrichtung von Patrimonialgerichten wurde zu Arnstorf ein Patrimonialgericht II. Klasse für die Gräfin Königsfeld genehmigt, das nach ihrem Tod († 1847) an ihren Schwiegersohn Graf Deym überging. 1848 wurde das Patrimonialgericht aufgelöst.

Untere Schloss Arnstorf einst und jetzt

Das Untere Schloss war – wie die Ansicht von Michael Wening von 1721 zeigt – zu dieser Zeit bereits vollständig erbaut. Das barocke Gebäude wurde renoviert und ist heute im Besitz des Marktes Arnstorf. In dem Gebäude befinden sich öffentliche Einrichtungen und Geschäftslokale.

Das Schloss ist ein zweigeschossiger Bau mit schräg vorgestellten Ecktürmen, die mit Zeltdächern gedeckt sind. Auf einer Seite befindet sich ein hohes Giebeldach in der Traufseitfront und in der Folge sind Bogengänge im Erdgeschoss angebracht.

Literatur

Rita Lubos: Das Landgericht Eggenfelden (S. 290–294). (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern Heft 28). Kommission für bayerische Geschichte, Verlag Michael Lassleben, München 1971. ISBN 3-7696-9874-6.