Wahlbezirk Österreich ob der Enns 10

Wahlbezirk Österreich ob der Enns 10
Land Österreich-Ungarn
Kronland Österreich ob der Enns
Wahlkreisnummer 10
Typ Landgemeindenwahlkreis
Region Engelszell, Raab, Peuerbach
Anwesende Bevölkerung  35.781  (1910)
Wahlberechtigte 8.099  (1911)
Abgeordnete
  • Johann Eisterer (1907–1918)


Der Wahlbezirk Österreich ob der Enns 10 war ein Wahlkreis für die Wahlen zum Abgeordnetenhaus im österreichischen Kronland Österreich ob der Enns (Oberösterreich). Der Wahlbezirk wurde 1907 mit der Einführung der Reichsratswahlordnung geschaffen und bestand bis zum Zusammenbruch der Habsburgermonarchie.

Geschichte

Nachdem der Reichsrat im Herbst 1906 das allgemeine, gleiche, geheime und direkte Männerwahlrecht beschlossen hatte, wurde mit 26. Jänner 1907 die große Wahlrechtsreform durch Sanktionierung von Kaiser Franz Joseph I. gültig. Mit der neuen Reichsratswahlordnung schuf man insgesamt 516 Wahlbezirke, wobei mit Ausnahme Galiziens in jedem Wahlbezirk ein Abgeordneter im Zuge der Reichsratswahl gewählt wurde. Der Abgeordnete musste sich dabei im ersten Wahlgang oder in einer Stichwahl mit absoluter Mehrheit durchsetzen. Der Wahlbezirk Österreich ob der Enns 10 umfasste die Gerichtsbezirke Engelszell, Raab und Peuerbach.[1]

Aus der Reichsratswahl 1907 ging Johann Eisterer (Katholisch-Konservative Partei bzw. Christlichsoziale Partei) als Sieger hervor. Er konnte sein Mandat bei der Reichsratswahl 1911 erfolgreich verteidigen. Zweitstärkste Kraft im Wahlbezirk war der von der Deutschen Volkspartei unterstützte Oberösterreichische Bauernverein.

Wahlen

Reichsratswahl 1907

Die Reichsratswahl 1907 wurde am 14. Mai 1907 (erster Wahlgang)[2] durchgeführt. Eine Stichwahl entfiel auf Grund der absoluten Mehrheit für Johann Eisterer im ersten Wahlgang.

Kandidat Partei Wahlkreis-
stimmen
Stimmen-
anteil
Johann Eisterer Katholisch-Konservative Partei 6238 86,3 %
Puttinger Oberösterreichischer Bauernverein 524 7,3 %
Meier Deutschnationale Partei 196 2,7 %
Anton Weiguny Sozialdemokratische Arbeiterpartei 109 1,5 %
Deutsche Fortschrittspartei 34 0,5 %
Sonstige 124 1,7 %
Wahlberechtigte: 8031, Ungültige/Leere Stimmen: 151, Wahlbeteiligung: 91,8 %

Reichsratswahl 1911

Die Reichsratswahl 1911 wurde am 13. Juni 1911 (erster Wahlgang)[3] durchgeführt. Die Stichwahl entfiel auf Grund des absoluten Mehrheit von Johann Eisterer im ersten Wahlgang.

Kandidat Partei Wahlkreis-
stimmen
Stimmen-
anteil
Johann Eisterer Christlichsoziale Partei 6043 84,2 %
Ferdinand Grahamer Oberösterreichischer Bauernverein 758 10,6 %
Lehner Sozialdemokratische Arbeiterpartei 171 2,4 %
Sonstige 204 2,8 %
Wahlberechtigte: 8099, Ungültige/Leere Stimmen: 265, Wahlbeteiligung: 91,9 %

Einzelnachweise

  1. Reichsgesetzblatt für die im Reichsrath vertretenen Königreiche und Länder 1907, IX. Stück, Nr. 17: „Gesetz vom 26. Jänner 1907 betreffend die Wahl der Mitglieder des Abgeordnetenhauses des Reichsrates“
  2. Der Wahltag in Oberösterreich. In: Linzer Volksblatt, 16. Mai 1907, S. 1 (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/lvb
  3. Der Wahltag in Oberösterreich. In: Linzer Volksblatt, 15. Juni 1911, S. 2 (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/lvb

Literatur

  • Fritz Freund: Das österreichische Abgeordnetenhaus. Ein biographisch-statistisches Handbuch, 1907–1913, XI. Legislaturperiode (XVIII Session). Wiener Verlag, Wien, Leipzig 1907.
  • Fritz Freund: Das österreichische Abgeordnetenhaus. Ein biographisch-statistisches Handbuch, 1911–1917, XII. Legislaturperiode. Verlag Dr. Rudolf Ludwig, Wien 1911.
  • Die Ergebnisse der Reichsratswahlen in den im Reichsrate vertretenen Königreichen und Ländern im Jahre 1907. In: Österreichische Statistik. LXXXIV. Band, 2. Heft, Wien 1908 (Herausgegeben von der k .k. Statistischen Zentralkommission), S. I. 9.
  • Die Ergebnisse der Reichsratswahlen in den im Reichsrate vertretenen Königreichen und Ländern im Jahre 1911. In: Österreichische Statistik. Neue Folge. 7. Band, 1. Heft, Wien 1912 (Herausgegeben von der k .k. Statistischen Zentralkommission), S. 30.

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