Thomas Liese

Thomas Liese (* 10. August 1968 in Sangerhausen) ist ein ehemaliger deutscher Radrennfahrer und späterer Trainer. Als Radrennfahrer wurde er 1989 Bahnweltmeister. Er war von 2008 bis 2012 Bundestrainer des deutschen Frauenteams.

Karriere als Radrennfahrer

Thomas Liese begann 1976 bei der BSG Mifa Sangerhausen mit dem Radsport. 1982 wurde er in das Leistungszentrum nach Leipzig delegiert.[1] Er startete in seiner Zeit als Amateur für den SC DHfK Leipzig.[2] Liese wurde mit der DDR-Auswahl 1985 Bahn-Juniorenweltmeister in der Mannschaftsverfolgung und gewann 1986 die Silbermedaille. Bei den UCI-Bahn-Weltmeisterschaften 1989 konnte er den Titel mit dem Bahnvierer der DDR im Elitebereich gewinnen. Bei den letzten DDR-Meisterschaften 1990 gewann er mit dem Vierer aus Leipzig den Titel in der Mannschaftsverfolgung.

Auf der Straße gewann Liese zahlreiche internationale Rennen darunter die Etappenrennen Olympia’s Tour, Niedersachsen-Rundfahrt, Tour de Liège, Griechenland-Rundfahrt sowie zweimal die Sachsen-Tour. Im Jahr 2001 wurde er Deutscher Meister im Einzelzeitfahren. Liese nahm für das Team Bianchi an der Tour de France 2003 als Helfer des Gesamtzweiten Jan Ullrich teil und beendete das Rennen als 136. Nach Ablauf der Saison 2005 beendete er seine Karriere als Aktiver.

Arbeit als Trainer

2008 wurde Liese als Nachfolger von Jochen Dornbusch Trainer der deutschen Nationalmannschaft der Frauen.[3] Im Mai 2012 wurde bekannt, dass Liese erkrankt ist und die Mannschaft nicht bei den Olympischen Spielen in London betreuen kann; für ihn sprang Ronny Lauke ein.[4] Sein Vertrag, der bis Ende 2012 befristet war, wurde vom BDR nicht verlängert.[5] Nachfolger wurde André Korff.[6]

Erfolge

1989
1990
1991
1992
1993
1994
1995
1996
1997
1998
2000
2001
2002
2003

Teams

Einzelnachweise

  1. Deutscher Radsport-Verband der DDR (Hrsg.): Der Radsportler. Nr. 4/1985. Berlin 1985, S. 2. 
  2. Rad Sport Kontakt GmbH (Hrsg.): Rad-Bundesliga 1993. Frankfurt am Main 1993, S. 17. 
  3. BDR: Ex-Profi Liese wird Bundestrainer der Frauen auf mittelbayerische.de v. 11. Oktober 2008
  4. bdr-medienservice.de v. 21. Mai 2012
  5. BDR sucht Nachfolger für Frauen-Bundestrainer Liese auf radsport-news.com v. 17. Dezember 2012
  6. André Korff neuer Frauen-Bundestrainer auf rad-net.de v. 16. Januar 2013
  • Offizielle Website
  • Thomas Liese in der Datenbank von Radsportseiten.net

1995 Jan Ullrich | 1996, 1998, 2002 Uwe Peschel | 1997, 1999 Andreas Walzer | 2000, 2003–2005 Michael Rich | 2001 Thomas Liese | 2006 Sebastian Lang | 2007–2009, 2011 Bert Grabsch | 2010, 2012–2019, 2021 Tony Martin | 2022 Lennard Kämna | 2023, 2024 Nils Politt

Vor 1994 wurde diese Disziplin nur für Amateure ausgetragen, Resultate → Deutsche Meister im Zeitfahren (Amateure)

1962 Deutschland Bundesrepublik Rudolph / Rohr / May / Claesges | 1963 Sowjetunion 1955 Belgardt / Tereschtschenkow / Moskwin / Romanow | 1964 Deutschland Bundesrepublik Claesges / Link / Henrichs / Streng | 1965 Sowjetunion 1955 Moskwin / Tereschtschenkow / Koljuschew / Wukolow | 1966 Italien Chemello / Castello / Roncaglia / Pancino | 1967 Sowjetunion 1955 Moskwin / Koljuschew / Bykau / Lācis | 1968 Italien Chemello / Bosisio / Morbiato / Roncaglia | 1969 Sowjetunion 1955 Moskwin / Kusnezow / Bykau / Kuskow | 1970 Deutschland Bundesrepublik Haritz / Hempel / Vonhof / Claußmeyer | 1971 Italien Algeri / Bazzan / Morbiato / Borgognoni | 1973 Deutschland Bundesrepublik Schumacher / Vonhof / Lutz / Haritz | 1974 Deutschland Bundesrepublik Schumacher / Vonhof / Lutz / Thurau | 1975 Deutschland Bundesrepublik Schumacher / Vonhof / Lutz / Braun | 1977 Deutschland Demokratische Republik 1949 Dürpisch / Mortag / Wiegand / Winkler | 1978 Deutschland Demokratische Republik 1949 Unterwalder / Mortag / Wiegand / Winkler | 1979 Deutschland Demokratische Republik 1949 Haueisen / Mortag / Grosser / Winkler | 1981 Deutschland Demokratische Republik 1949 Macha / Dittert / Grosser / Winkler | 1982 Sowjetunion Chrabzow / Krasnow / Mowtschan / Nikitenko | 1983 Deutschland Bundesrepublik Gölz / Günther / Strittmatter / Marx | 1985 Italien Amadio / Brunelli / Grisandi / Martinello | 1986 Tschechoslowakei Soukup / Trčka / Buchta / Černý | 1987 Sowjetunion Jekimow / Krasnow / Manakow / Chmelinin | 1989 Deutschland Demokratische Republik 1949 Blochwitz / Wolf / Liese / Fulst | 1990 Sowjetunion Baturo / Bersin / Neljubin / Hontschenkow | 1991 Deutschland Glöckner / Steinweg / Lehmann / Walzer

Weitere Ergebnisse siehe unter Weltmeister in der Mannschaftsverfolgung (Elite)

1986, 1991, 1993 Uwe Peschel | 1987, 1988 Remig Stumpf | 1989 Michael Rich | 1990 Rolf Aldag | 1992 Thomas Liese | 1994 Jens Lehmann

Nach 1994 wurde die Trennung zwischen Amateuren und Profis aufgehoben, weitere Resultate → Deutsche Meister im Zeitfahren

Deutsche Meister in der Mannschaftsverfolgung

1993 Steinweg/Weispfennig/Fulst/ Teutenberg | 1994 Fulst/Bartko/Weispfennig/A. Bach | 1995 Fulst/Bartko/Knispel/Szonn | 1996 Fulst/Bartko/Szonn/Lademann | 1997 Liese/Lehmann/Roth/Scholz | 1998 Siedler/Lehmann/C. Bach/Becke | 1998, 1999 Siedler/Lehmann/C. Bach/Becke | 2000 Fulst/Bartko/Kalfack/Müller | 2001 C. Bach/Lehmann/Müller/Siedler | 2002 Fothen/Lehmann/Siedler/Veit | 2003 C. Bach/Lehmann/Siedler/Schlegel | 2004 C. Bach/Lehmann/Damrow/Martin | 2005 Bartko/Fulst/Lampater/König | 2006 Fulst/Kriegs/Bartko/König | 2007 Kriegs/Bartko/König/Schulz | 2008 Bengsch/Bartko/Bommel/Schulz | 2009 Bartko/Kahra/Kluge/Schäfer | 2010 Bartko/Kahra/Bommel/Schäfer | 2011 Arndt/Schiewer/Bommel/Schäfer | 2012 Thiele/Koch/Vasyliv/Bommel | 2013 Kluge/Donath/Schiewer/Schäfer | 2014 Thiele/Reinhardt/Bommel/Schomber | 2015 Bommel/Reinhardt/Schomber/Weinstein | 2016 Beyer/Lampater/Liß/Mathis | 2017 Liß/Reinhardt/Thiele/Weinstein | 2018 Liß/Groß/Lampater/Frahm | 2019 Reinhardt/Groß/Rohde/Schomber | 2022 Buck-Gramcko/Heinrich/Reinhardt/Rohde | 2023 Boos/Buck-Gramcko/Heinrich/Reinhardt | 2024 Binder/ Müller/Kluge/Groß/Boos

Vor 1993 gab es nur Meisterschaften für Amateure; vorhergehende Resultate unter Deutsche Meister in der Mannschaftsverfolgung (Amateure)

Personendaten
NAME Liese, Thomas
KURZBESCHREIBUNG deutscher Radrennfahrer
GEBURTSDATUM 10. August 1968
GEBURTSORT Sangerhausen