Pedro Leopoldo Carrera
Pedro Leopoldo Carrera | |
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Carrera bei der Fünfkampf-WM 1954 in Buenos Aires | |
Personalien | |
Geburtstag | 19. Juni 1914 |
Geburtsort | Tres Arroyos, Provinz Buenos Aires, Argentinien |
Sterbedatum | 2. September 1963 |
Sterbeort | Mendoza, Argentinien |
Nationalität | Argentinien Argentinien |
Erfolge Wenn nicht anders ausgewiesen, beziehen sich die Angaben auf die Disziplin „Dreiband“. | |
Weltmeisterschaften: | |
5 × | |
Kontinentale Meisterschaften: | |
4 × | |
Andere Turniere: | |
s. Erfolge |
Pedro Leopoldo Carrera (* 19. Juni 1914 in Tres Arroyos Provinz Buenos Aires, Argentinien; † 2. September 1963 in Mendoza) war ein argentinischer Karambolagespieler und der erste Weltmeister der die Marke von 1,000 im Generaldurchschnitt (GD) aufstellte.[1][2]
Leben
Kindheit
Schon in jungen Jahren begann er im „Café La Angelita“, dass sich in seiner Heimatstadt befand, Billard zu spielen. Der Besitzer des Cafés, Juan Fernández, erlaubte den Kindern Karambolage zu spielen, wenn die Schule zu Ende war. Mit 13 Jahren, sein Vater war gerade gestorben, zog er mit seinem Onkel nach Buenos Aires um am Colegio Nacional de Buenos Aires zu studieren.
Seine Leidenschaft für den „grünen Stoff und die Elfenbeinkugeln“ bringt ihn eines Nachmittags, er war gerade 15 Jahre alt, ein altes Café zu betreten, dass, wie damals viele Cafés, als Billardraum diente. Dort traf er Roberto Frai wie er später der Zeitung „El Laborista“ im Rahmen einer Reihe von Autobiographien erzählt, mit dem er sein „erstes Match“ spielte. Er verlor 20:6, als die Billard-Uhr abgelaufen war und sie kein Geld mehr hatten, um weiterzuspielen. Diese Begegnung und den Freund, den er fand und der ihn lebenslang begleitete, blieb ihm dauerhaft im Gedächtnis.
Internationale Karriere
Wie in seiner Heimatstadt hatte er auch in der Hauptstadt Buenos Aires keine ernsthafte Konkurrenz. Jedes Spiel gegen Carrera war eine verlorene Partie. Mit seinem tadellosen Spiel erreichte er eine lange Liste von Anhängern und Fans, darunter Juan Duarte, Bruder von Eva Perón, Ehefrau des argentinischen Präsidenten Juan Domingo Perón, der ihn bei fast alle seinen Reisen nach Europa unterstützte.
Mit 24 Jahren trat er 1939 zum ersten Mal bei der Argentinischen Billardmeisterschaft an, bei der er einen Triumph in der Freien Partie und im Dreiband errang.[2] 1950 wurde er in Madrid zum ersten Mal Weltmeister (Freie Partie), 1951 Weltmeister im Cadre 47/2. Carrera war zu der Zeit wohl umfassendste Karambolagespieler.
Im Laufe seiner sportlichen Karriere erzielte Carrera zahlreiche Rekorde, wie 1942 „Atlético Racing Club“, ein Verein, den er viele Jahre lang vertrat und wo er in fünfzig Minuten eine Serie von 1.000 Karambolagen erzielte. Er wusste sich auch an die neuen Zeiten und Innovationen anzupassen, wie 1952, während der argentinischen Meisterschaft im Dreiband. In diesem Turnier wurde eine technische Neuheit eingesetzt, die die Tische mit ultravioletten Strahlen beheizt, was den Schiefer und die Banden auf einer gleichmäßigen Temperatur hielt.
Revolutionsjahre ab 1955
In dem Buch „El hombre del clavel blanco“, Biographie über den fünffachen Weltmeisters Carrera, erklärt der Autor Luis Alberto Venosa, dass nach dem Sturz der Regierung von General Perón im September 1955 die „Libertadora-Revolution“ eine „Hexenjagd“ begann, von der Tausende von Künstlern, Schriftstellern, Journalisten und Sportlern betroffen waren. Diese Verfolgung, die nach den Worten des argentinischen Historikers Victor Lupo einem „Sportgenozid“ gleichkam, beeinflusste die Karriere Carreras und er flüchtete nach Brasilien, um dort als Billardlehrer in einem Jockey Club von São Paulo zu arbeiten. Die neue De-facto-Regierung, die in Argentinien eingesetzt wurde, verurteilte mehr als 120 Amateursportler zur Ächtung, die zu „Profis“ erklärt wurden, weil sie angeblich Vorteile von der peronistischen Regierung erhalten hatten, während es sich in Wirklichkeit um einfache Wirtschaftshilfe und/oder Preise für die Entwicklung der Aktivität im Rahmen einer staatlichen Politik handelte.[3]
Lebensabend
Carrera, der gerne einen Smoking und mit einer weißen Nelke am Revers trug,[3] war ein freundlicher und großzügiger Mann, unauffällig, und er verdiente viel Geld. So schnell er es verdiente, so schnell war es auch wieder verloren, er war ein Dandy, der alsbald die Auswirkungen seines Lebens erlebte. Die endlosen Nächte des Billardspiels, die 40 täglichen Zigaretten, die er rauchte, und der Alkohol hatten begonnen ihm die andere Seite aufzuzeigen. So begann der Untergang seiner Karriere.
1961 kehrte er nach Argentinien zurück und ließ sich in Mendoza nieder. In den Jahren 1961 und 1962 nahm er noch an einigen argentinischen Turnieren teil, aber er war nicht mehr der Carrera von damals. Er starb im Alter von nur 49 Jahren, er wurde auf dem Friedhof von Azul beigesetzt.[3]
Ehrungen
1980, mehr als 17 Jahre nach seinem Tod, wurde Carrera posthum mit dem Premios Konex in Platin als bester Billardspieler der argentinischen Geschichte ausgezeichnet und ebenfalls mit dem „Diploma al Mérito“.[2]
Erfolge
- Dreiband-Weltmeisterschaft: 1952 1953
- Fünfkampf-Weltmeisterschaft: 1954
- Freie-Partie-Weltmeisterschaft: 1950, 1953
- Cadre-47/2-Weltmeisterschaft: 1951
- Cadre-45/2-Weltmeisterschaft: 1947
- Dreiband-Panamerikameisterschaften: 1950
- Panamerikanische Meisterschaften: 3 × (1 × Cadre 47/2, 1 × Freien Partie, 1 × Cadre 71/2)
- Argentinische Meisterschaften: 20 × (5 × Dreiband 7 × Cadre 47/2; 7 × Freie Partie, 1 × Cadre 71/2)
Quellen:[1][3]
Weblinks
- Telefoninterview mit Marilé Carrera, Tochter Carreras. auf YouTube (spanisch)
- Luis Alberto Venosa: El Hombre Del Clavel Blanco. ISBN 978-987-33-6716-8 (spanisch, wixsite.com – Biografie über Carrera).
Einzelnachweise
- ↑ a b Spielerprofil Pedro Leopoldo Carrera. Kozoom, abgerufen am 2. November 2013 (spanisch).
- ↑ a b c Pedro Leopoldo Carrera. Premio Konex de Platino 1980: Billar. Fundación Konex.Consultado, 2010, archiviert vom Original am 5. November 2013; abgerufen am 2. November 2013 (spanisch).
- ↑ a b c d Carlos Araujo: The great Pedro Leopoldo Carrera. An extraordinary Argentine billiards player, he won the title on 31 occasions: 5 world championships, 3 South American championships. SerArgentino, 4. Mai 2018, archiviert vom Original am 18. Oktober 2019; abgerufen am 18. Oktober 2019 (englisch).
Herren | 1. Agypten 1922 Edmond Soussa (2) • 2. Niederlande Henk Robijns (3) • 3. Spanien Zweite Republik Enrique Miró (1) • 4. Spanien Zweite Republik Claudio Puigvert (1) • 5. Dritte Französische Republik Alfred Lagache (2) • 6. Vereinigte Staaten 48 Edward Lee (1) • 7. Argentinien Augusto Vergez (1) • 8. Belgien René Vingerhoedt (2) • 9. Argentinien Pedro Leopoldo Carrera (1) • 10. Argentinien Enrique Navarra (2) • 11. Peru Adolfo Suárez (1) • 12. Belgien Raymond Ceulemans (21) • 13. Japan 1870 Nobuaki Kobayashi (2) • 14. Belgien Ludo Dielis (2) • 15. Niederlande Rini van Bracht (2) • 16. Spanien Avelino Rico (1) • 17. Schweden Torbjörn Blomdahl (6) • 18. Vereinigte Staaten Sang Chun Lee (1) • 19. Belgien Jozef Philipoom (1) • 20. Deutschland Christian Rudolph (1) • 21. Spanien Daniel Sánchez (4) • 22. Belgien Frédéric Caudron (3) • 23. Niederlande Dick Jaspers (5) • 24. Italien Marco Zanetti (2) • 25. Turkei Semih Saygıner (1) • 26. Belgien Eddy Merckx (2) • 27. Japan Ryūji Umeda (1) • 28. Griechenland Filipos Kasidokostas (1) • 29. Korea Sud Choi Sung-won (1) • 30. Turkei Tayfun Taşdemir (1) • 31. Vietnam Bao Phương Vinh (1) |
Damen | 1. Japan Orie Hida (2 × Prä-WM + 4 × WM) • 2. Japan Natsumi Higashiuchi (1) • 3. Niederlande Therese Klompenhouwer (5) |
Junioren | 1. Griechenland Filipos Kasidokostas (3) • 2. Spanien Javier Palazon (3) • 3. Korea Sud Kim Haeng-jik (4) • 4. Kolumbien José García (1) • 5. Frankreich Adrien Tachoire (1) • 6. Korea Sud Kim Tae-kwan (1) • 7. Korea Sud Cho Myung-woo (3) • 8. Spanien Carlos Anguita (1) • 9. Turkei Burak Hashas (1) |
Cadre 45/2 | 1903 Frankreich Lucien Rérolle • 1904 Frankreich Louis Neves • 1905 Belgien Jean van Duppen • 1906 Belgien Jean van Duppen • 1907 Belgien B. Colette • 1908 Frankreich E. Maquet • 1909 Belgien Pierre Sels • 1910 Belgien Pierre Sels • 1912 Frankreich Charles Faroux • 1913 Belgien Pierre Sels • 1914 Belgien Pierre Sels 1919 Frankreich Charles Faroux • 1920 Frankreich Edouard Roudil • 1921 Niederlande Arie Bos • 1922 Frankreich Charles Darantière • 1923 Belgien Théo Moons • 1924 Frankreich Albert Corty • 1925 Niederlande Jan Dommering • 1926 Belgien Théo Moons • 1927 Belgien Théo Moons • 1928 Belgien Théo Moons • 1929 Belgien Théo Moons • 1930 Belgien Victor Luypaerts • 1931 Deutsches Reich Albert Poensgen • 1932 Deutsches Reich Albert Poensgen • 1933 Agypten 1922 Edmond Soussa • 1934 Belgien Gustave van Belle • 1935 Frankreich Jacques Davin • 1936 Belgien René Gabriëls • 1937 Belgien René Gabriëls • 1938 Belgien René Gabriëls • 1939 Belgien René Gabriëls • 1947 Niederlande Piet van de Pol | |
Cadre 47/2 | 1949 Niederlande Piet van de Pol • 1951 Argentinien Pedro Leopoldo Carrera • 1962 Belgien Joseph Vervest • 1964 Belgien Joseph Vervest • 1967 Frankreich Jean Marty • 1969 Belgien Antoine Schrauwen • 1973 Niederlande Hans Vultink • 1974 Niederlande Hans Vultink • 1978 Frankreich Francis Connesson • 2003 Belgien Frédéric Caudron |
Vorkriegsjahre | 1933 Dritte Französische Republik Jacques Davin • 1934 Belgien Gaston De Doncker • 1935 Belgien Gustave van Belle • 1936/1 Niederlande Jan Sweering • 1936/2 Deutsches Reich NS August Tiedtke • 1938 Dritte Französische Republik Jean Albert • 1939 Deutsches Reich NS Walter Lütgehetmann |
Nachkriegsjahre | 1954 Argentinien Pedro Leopoldo Carrera • 1965 Belgien Raymond Ceulemans • 1969 Belgien Ludo Dielis • 1972 Belgien Raymond Ceulemans • 1974 Belgien Raymond Ceulemans • 1975 Belgien Raymond Ceulemans • 1977/1 Deutschland Bundesrepublik Dieter Müller • 1977/2 Deutschland Bundesrepublik Dieter Müller • 1981 Belgien Ludo Dielis • 2001 Luxemburg Fonsy Grethen |
Vorkriegsturniere | 1928 Agypten 1922 Edmond Soussa • 1929 Agypten 1922 Edmond Soussa • 1930 Agypten 1922 Edmond Soussa • 1931 Belgien Théo Moons • 1932 Spanien Zweite Republik Juan Butrón • 1933 NS-Staat Walter Joachim • 1934 Dritte Französische Republik Jean Albert • 1935 Dritte Französische Republik Jean Albert • 1936 Spanien Zweite Republik Juan Butrón • 1937 Spanien Zweite Republik Juan Butrón • 1938 Frankreich 1946 Jean Albert • 1939 Portugal Alfredo Ferraz | |
Kriegsturniere | In den Jahren 1940 bis 1948 wurden keine Weltmeisterschaften ausgetragen. | |
Nachkriegsturniere | 1949 Belgien Clément van Hassel • 1950 Argentinien Pedro Leopoldo Carrera • 1951–1952 keine WM • 1953 Argentinien Pedro Leopoldo Carrera • 1954–1963 keine WM • 1964 Spanien 1945 José Gálvez Manzano • 1965–1968 keine WM • 1969 Belgien Raymond Ceulemans |
Personendaten | |
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NAME | Carrera, Pedro Leopoldo |
KURZBESCHREIBUNG | argentinischer Karambolagespieler |
GEBURTSDATUM | 19. Juni 1914 |
GEBURTSORT | Tres Arroyos, Provinz Buenos Aires, Argentinien |
STERBEDATUM | 2. September 1963 |
STERBEORT | Mendoza, Argentinien |